AK Flucht&Asyl

Der Arbeitskreis Flucht und Asyl aus Reutlingen: Eine engagierte Gemeinschaft


Flyer AK Flucht & Asyl

Der Ak Flucht + Asyl trifft sich einmal im Monat am Montag von 20:00 - 22:00 Uhr in der Eisenbahnstraße 14 in Reutlingen.

Wer sind wir, die Menschen von den Asyl-Cafés?


Wir sind eine unabhängige, religiös offene und überparteiliche Gruppe von Frauen und Männern ganz unterschiedlicher Berufe. Wir verstehen uns als Teil der bundesdeutschen Bewegung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und kooperieren mit dem Flüchtlingsrat BW und mit PRO ASYL.

 

Also: wir sind unabhängig, das bedeutet: Wir sind unabhängig von der Verwaltung, sei es das BAMF, sei es das Ausländeramt, sei es das Landratsamt etc. Wir sind die Lobby für die Interessen der Flüchtlinge. Und diese sind oftmals ganz andere als die Interessen der Politik bzw. der genannten Behörden.

 

Wir sind religiös offen, das bedeutet: Jedermann, ob konfessionell gebunden oder nicht, kann sich bei uns engagieren. Andererseits verwahren wir uns gegen Personen, die versuchen, die Situation der Flüchtlinge auszunutzen, um sie zu missionieren. Richtig ist dessen ungeachtet, dass wir mit dem Asylpfarramt/Sozialverbänden eng kooperieren.

 

Wir sind überparteilich, das bedeutet: Ob Mitglied in einer politischen Partei oder nicht, spielt keine Rolle. Hier gilt dasselbe wie bei der Zugehörigkeit zu einer Religion. Wer Flüchtlinge für seine politischen Zwecke zu missbrauchen versucht, bekäme ein Problem mit uns.

Was bieten wir an Unterstützung an?

 

Wir begleiten ehrenamtlich Asylbewerber*innen in ihrem Asylverfahren und unterstützen sie bei Integration und Teilhabe in unserer Stadt.


Wir:

  • Organisieren Treffpunkte/Asylcafes (wo möglich mit Kinderbetreuung)
  • Helfen den Asylbewerbern beim Deutsch lernen
  • Beraten bei alltäglichen Anliegen
  • Unterstützen bei Behördenkontakt, Arztbesuchen, Formularen, Verstehen von Briefen
  • Informieren über professionelle Hilfsangebote
  • Helfen bei Fragestellungen zum Aufenthalt und arbeiten mit Asylanwälten zusammen.

 

Jeder Ehrenamtliche kann sich mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten einbringen. Keiner soll sich abgeschreckt fühlen, etwa wegen der zu großen Verantwortung für das Schicksal eines Flüchtlings oder wegen der fehlender Sprach- und/oder Rechtskenntnissen. Jeder hilft dort, wo er/sie gerne mag. Und wir lassen die Ehrenamtlichen nicht allein, wir führen Fortbildungen durch und tauschen uns immer wieder aus.

Wie fing alles an?

Erinnern wir uns: In den Jahren des gerade wiedervereinigten Deutschlands gab es Anschläge auf Flüchtlingswohnheime und jüdische Gedenkstätten. Es gab Morde an ausländischen Mitbürgern. Reutlingen blieb weitestgehend verschont. Als dann aber doch im Herbst 1991 Steine in die Unterkunft von Asylberechtigten aus dem Iran geflogen sind, ist auch Reutlingen aufgewacht: Es bildete sich rasch das “Bündnis gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“. Aus diesem Bündnis ist eine Gruppe hervorgegangen, die sich zunächst als AK Flüchtlinge bezeichnet hat und die dann die beiden Asyl-Cafés in der Wildermuth-Siedlung in RT-Betzingen und im „Ringelbach“  betrieben hat.

 

Unmittelbarer Anlass der Gründung des Asyl-Cafés und seiner Eröffnung am Donnerstag, dem 2. Juli 1992, war ein denkwürdiger Vorgang: In Reutlingen sollte das beschleunigte 6-Wochen-Verfahren erprobt werden. D.h., Asylsuchende sollten in dieser kurzen Zeit hier aufgenommen, angehört, abgelehnt und abgeschoben werden. Sogar eine Außenstelle des Verwaltungsgerichts Sigmaringen wurde zur Beschleunigung der Verfahren etabliert. Die rechtlichen Grundlagen waren mit dem am 1. Juli 1992 in Kraft getretenen Asylverfahrensgesetz geschaffen worden. Reutlingen war bundesweit der erste Ort, an dem die Schnellverfahren praktiziert wurden. Da bedurfte es der ehrenamtlichen Gegenwehr, insbesondere dann, als ein Jahr später (am 28. Juni 1993) der Asyl-Grundrechtsartikel 16 a mit seiner fast vollständigen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl eingeführt wurde.

 

Aufgrund der Zunahme der nach Reutlingen zugewiesenen Flüchtlinge wurden ca. 25 Asylcafes in den verschiedenen Stadtteilen und im Landkreis eröffnet.

 

Zusammengefasst kann man sagen: Zusammen mit dem Asylpfarramt blicken wir auf eine mehr als 30-jährige Arbeit mit und für die Flüchtlinge zurück.

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